Ein Herbstsonntag in Steina/am Harz
Der Augenblick
Jeden Sonntag gehen mein Mann, unsere gute Laune Hündin Susi und ich gemütlich durch Steina/am Harz spazieren. In der Herbstzeit ist es meist Früh sehr neblig, trotz Bewegung kraucht uns die Kälte langsam die Hosenbeine hoch. Die klare Luft, die himmlische Ruhe um uns, das leise zwitschern der Waldvögel, die auf den Ästen sitzen und das herabfallende Laub beobachten und die ersten Sonnenstrahlen , die langsam die Luft erwärmt, begeistern uns immer wieder.
Aus dem Fluss Steina schwingt mit, schweren Flugschlägen, der Fischreiher empor. Er fühlte sich durch uns gestört. Hoch oben in einer sehr großen Tanne lässt er sich nieder und beobachtet uns – in seiner Sicht – nur noch als Ameise.
An einem abgestobenen Ast sitzt fast unscheinbar ein kleiner Schmetterling. Er wartet geduldig, dass die Sonnenstrahlen auch ihn erwärmen. Als wir weiter liefen durch den Wald, roch es nach Pilzen und Wild. Wir sahen Reh-Losung und Schlammmulden, einige lustige Eichhörnchen beobachteten uns von Tannen und Haselnuss-Ästen, die wie kleine Kobolde für Sekunden vor unseren Augen sichtbar und im gleichen Moment wieder unsichtbar wurden.
Wir spürten wie die Sonnenstrahlen immer kräftiger wurden. Der dicke Tau auf Brombeeren und Gräsern, die meist mit Spinnennetzen verbunden sind, die optisch wie kleine Perlenschnurre aus schauten, hingen durch die erwärmte Luft etwas durch.
Susis Nase roch ein Mauseloch. Trotz großes bemühen, zeigte die kleine Maus, wie schlau sie ist. Sie verschwand im Schnelltempo in einem anderen Erdgang. Susi hatte das nach sehen.
Es ist der Augenblick, den wir wie ein innerlicher Sog, am Liebsten für immer festhalten würden.
Viele Grüße
Beatrix Weber