Eine wahre Gesichte über „Mimi“ – die fast verhungerte, verwurmte, viel zu junge Katzenmami
Katze Mimi, die einst voller Angst schlingend ihr Futter fraß, gewöhnte sich sehr langsam an uns. Ihr kleiner Körper war so verwurmt, dass es ihr richtig schlecht ging. Auch dieses Problem löste ich kurz entschlossen. Sie bekam an zwei Tagen hinter einander Vermicat ins Mäulchen gespritzt. Geduldig nahm sie es zu sich. Sie spürte, dass ich ihr nichts schlechtes wollte. Einige Tage später merkte sie, dass sie keine Bauchschmerzen mehr hatte. Zwei mal am Tag fütterte ich sie draußen vor der Tür. Jeden Tag mehr verspürte ich die kalte Herbstluft. Ich versuchte nun Mimi das Fressen in einen Raum zu stellen, die Tür ein paar Zentimeter geöffnet, dass sie das Gefühl hatte, zu jeder Zeit nach draußen zu flüchten. Ich zeigte ihr nach dem Fressen, dass sie sich auf einen gepolsterten Stuhl setzten kann, um sich aus zu ruhen. Sie zog es vor, nach ihren – für uns verborgenen Jungtieren – zu laufen. Jeden Tag von neuem versuchte ich Mimi mit ihrem Namen an zu sprechen. Für mich war es wichtig, dass mein Mann Siegfried und unsere gute Laune Hündin Susi, Mimi jeden Tag mehr vertrauen schenkten. Sie sollte sich geborgen fühlen, so wie unsere 3 Wohnungskatzen.
Inzwischen kam Mimi mehrmals am Tag zu uns, mit einem Heißhunger. Sie lernte schnell, wo das Fressen stand und wo man sich mal aus strecken kann. Sie duldete es, dass ich die Tür nach draußen schließen konnte. Ab diesem Zeitraum gab es eine kleine Ampulle ins Genick gegen eventuelle Flöhe. Mimi war so erschrocken, dass sie zur Tür rannte. Mit ruhigen Ton und viel Streicheleinheit konnte ich sie überzeugen zu bleiben.
Eines Abends, es war schon recht spät, stand Mimi miauend vor der Wohnungstür. Fridolin unterhielt sich mit ihr hinter der Wohnungstür. Die Nachtluft war gefroren, als Mimi ins Zimmer trat. Schnell fraß sie ihr Futter und kuschelte sich in eine von uns platzierte Katzen-Plüsch-Höhle. Ihre Freude war so groß, dass sie laut und eindringlich schnurrte.
Danach knipste ich das Licht aus und ging aus dem Zimmer, um anschließend in mein Bett zu „fallen“.
Am frühen Morgen hörte ich Mimi miauen. Also raus unter meiner warmen, kuschligen Bettdecke und Mimi wieder nach draußen, in die immer noch sehr kalte Morgenluft, zu entlassen. Die kurze Türöffnung und Schließung veranlasste mich, kurz mich unter meiner Bettdecke auf zu wärmen. Um dann meine geregelten Arbeiten, die ich täglich zu verrichten habe, nach zu gehen.
Mimi kam nicht jeden Abend zu uns, dafür zeigte sie sich am Tage öfters. Und sie verlangte mit einem eindringlichen Miau ihr Futter.
Fridolin verriet uns oft, wenn Mimi durch den Wald schlich. Sein Katerkörper wurde am Fenster immer länger und manchmal erzählte er vor sich hin.
Eines Tages kam Mimi am Tag, fraß sich ihr Bäuchlein voll und legte sich hin und schlief.
In der Zwischenzeit wirtschaftete ich in den anderen Räumen herum. Auf einmal gab es ein Knall und Mimi lief mit Fridolin durch die ganze Wohnung. Was war geschehen? Mimi kann Türklinken öffnen!
Mimi fauchte jede Katze etwas an, stolzierte selbstbewusst durch die ganzen Zimmer und Fridolin zeigte ihr, wo alles fressbare steht.
Molli und Josephine waren durch den Neuzugang etwas verblüfft und beobachteten sie mit einem gewissen Abstand. Fridolin dagegen war ganz entzückt von Mimi. Ab diesem Zeitpunkt war sie akzeptiert von allen drei Katzen und Susi kannte sie ja bereits von draußen.
Das Mimi sich bei uns wohl fühlt, zeigen diese Bilder.
Bis zum heutigen Tag weiß ich nicht, wo ihre Jungtiere sind.
Beatrix Weber