Gustel der Hütehund – ein Phänomen.
Gustel -ein Shitsu -Beagle -Mischling ist im Alter von 8 Jahren zu uns gekommen – ihre vorherigen Besitzer konnten oder wollten sie nicht mehr als Familienhund behalten
Es war gut, sie in Tierschützerhände zu geben – da fanden wir uns, die wir schon älter sind u. keinen jungen Hund mehr nehmen möchten.
Für einen Hund in dem reifen Alter ist es natürlich nicht so einfach, sich völlig umzugewöhnen, ein neuer Schlafplatz, einen Hundekumpel, den Pekinesen Charly, der meint , er wäre der Chef, was sich dann bald egalisiert hat, Katzen im Haus, neue Gerüche, neue Straßen. ein völlig neuer Tagesrhytmus u. völlig neue Menschen. Ganz schön viel für so einen kleinen Hund!
Aber von Anfang an war da etwas, was uns aneinander so richtig gut gefiel.
Nach geraumer Zeit konnten wir Gustel auch ohne Leine laufen lassen, was sie wohl als Auszeichnung empfand u. ganz offensichtlich genießt,.
Sie enttäuschte unser Vertrauen nicht, sie folgte von Anfang an relativ gut.
Immer mehr zeigt sie ihr wahres Wesen – sie ist eigentlich ein Traumhund mit nur einer Macke – sie ist eine Leinenhexe.
Aber daran arbeiten wir, indem wir sie Kontakte zu anderen Hunden aufnehmen lassen, wenn diese uns als relaxt u. gut solzialisiert erscheinen, wenn sich die Hunde mal kennen
Ohne Leine geht es dann auch relativ gut. Wenn sie kontakten darf, ist sie glücklich,, fordert zum Spielen auf, manchmal wird sie dann auch übermütig u. frech.
Manche Hunde zeigen ihrem stürmischen Temperament aber auch: Nicht so, Madame! Und das kapiert sie wohl auch.
Mit ihrem Kumpel Charly, dem Pekinesen darf sie viel frei laufen.
Während Gustel immer bemüht ist, trotz aller Lebens-u. Bewegungsfreude, nach uns zu schaun immer nah bei uns zu bleiben hört Charly für keinen Deut.
Er ist sich seiner Palasthundherkunft voll bewußt – er hat nicht Herrchen u. Frauchen – er hat Personal -fast wie eine Katze.
Wenn diese kleine Plattschnauze sich an irgend einem Duft festgesaugt hat, scheint er absolut taub zu sein.
Nicht mal seine Ohrenstellung verrät, ob er uns wahrgenommen hat – Nein, wir reden dann gegen den Wind -
Herrchen geht weiter, meist irgendwann folgt Charly, denn auch er will sein Herrchen nicht verlieren. Meistens – - – - -
Aber manchmal ist ihm scheinbar alles egal – er kommt einfach nicht
So auch wieder heute .
Nach fast 50 m. Abstand zwischen ihm u. meinem Mann bleibt dieser stehen u. ruft:,, Charly, Charly komm!”
Nix, keine Reaktion! Nur, mein Mann ist genau so stur – er geht nicht zu Charly u. holt ihn nicht.
Aber dann:
Gustel saust unaufgefordert los – nicht zum ersten Mal . sie bufft Charly in die Rippen zwickt ihn in den Po. Der quietscht u. will zurück zwicken, Gustel ist schneller, sie arbeitet ihn so in die Richtung meines Mannes
bis er zuverlässig zu seinem Herrchen kommt.
Natürlich wird Gustel gelobt keine Frage!
Aber woher kommt dieses Verhalten ?
Gustel hat es nie gelernt, sie ist kein Hütehund. Es ist einfach in ihr drin u. sowas zu beobachten ist einfach phänomenal.
Niemand hat es ihr beigebracht oder von ihr verlangt -sie hat es so angeboten u. natürlich -wenn sie dann gelobt wird, wiederholt sie es im Bedarfsfall.
Wir schmunzleln immer wieder über diesen Hund.
L.G.Karin Oehl