Tierschutzwelt und Little-Animals

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Igel – ein Thema nicht nur für den Herbst

Igel gefunden – und nun?  Wie kann ich Igeln helfen?

Jetzt rennen sie wieder – eigentlich in der Dämmerung u. nachts, sowie im
Morgengrauen – die Igel.
Schon wieder finden wir angefahrene oder überfahrene Igel  an den
Straßenrändern, aber auch durch Gartengeräte verletzte Tiere

Sie sind aus dem Winterschlaf erwacht u. sind damit beschäftigt, ihre
verlorenen Fettreserven wieder aufzufüllen u. natürlich – einen
Partner/Partnerin zu finden.

Leider ist unser Umfeld , in dem die Igel als Kulturfolger leben müssen,
weil ihre angestammten Lebensräume weitestgehend zerstört und verändert ,
sowie von Straßen durchzogen sind.

Bei angemessener Fahrweise müßten nicht so viele Igel ihr Leben auf der
Straße lassen
Manchmal sind sie nur verletzt u. benommen u. sterben hinterher, weil
niemand hilft.

nehmen wir einen verletzten Igel auf, braucht er tierärztliche Hilfe, denn
die Verletzungen infizieren sich , eitern, Fliegen settzen sich darauf u.
legen ihre Eier ab. Die Maden fressen zwar das infizierte Gewebe u. die
Absonderungen, aber alles was frißt, scheidet auch aus u. das wieder ist für
die Igel gefährlich – giftig.
Also – Igel umgehend vom Tierarzt behadeln lassen oder in einer
qualifizierten Igelstation.
Pflegen kann man das Tier auch zuhause.
Dazu bekommt es eine große Kiste – wenn es geht mindestens 1 1/2 qm groß,
die mit Zeitung ausgelegt ist.
Dazu braucht der Igel ein kleines Schlafhaus mit einem etwa 10×10 cm. großen
Einschlupfloch, ausgelegt mit Zeitung u. angefüllt mit Knüllpapier oder
Haushaltsrollenpapier.
Blumenuntersätzer aus Ton, glasiert eignen sich hervorragend als Trink-u.
Freßschälchen.

Wasser muß immer zur Verfügung stehen.
Als Futter eignen sich gek. Hühnerflügel, gek. Geflügelfleisch mit etwas
Kleie  In der Pfanne gestocktes frisches Tartar, Katzenfutter mit ein paar
Tropfen Maiskeimöl u. etwas Kleie als Ballaststoff..

Kann das Tier nicht selbstständig fressen, wird die Nahrung so stark
zerkleinert, daß sie mit einer Spritze aufgezogen werden kann u. man nimmt
das Tierchen in Rückenlage in die Hand u. sucht mit dem Konus der Spritze
das Mäulchen u. gibt die Nahrung sehr langsam hinein. Bitte darauf achten,
ob der Igel schluckt.

Die Nahrung wird bei sehr geschwächten Tieren früh morgens u. abends
gereicht.

Die Anweisungen der Tierärzte oder Igelstation sind zu beachten bzlg.
Medikamenteneingabe, Bäder, etc. wenn der Igel nicht ständig transportiert
u. damit gestresst werden soll.

Häufig findet man jetzt auch am Tag Igel, die ungeschützt in der Sonne
liegen oder auf wackeligen Beinchen umherlaufen.

Am Tag gefundene Igel sollten uns immer aufmerksam machen, denn der Igel ist
von Natur aus ein Dämmerung-u. nachtaktives Tier.
Selten ist der Grund für die Sichtung am Tage eine Störung im Schlafnest.
Meist ist es eine bakterielle Erkrankung in Folge einer  starken Verwurmung.

Die Igel wirken mager, walzenförmig, ihre Augen sind keine hervorstehenden
halbkugelförmigen schwarzen Knöpfchen, sie sind ehen schlitzförmig oder gar
nicht geöffnet u. tiefliegend.
Es kann sein, daß der Igel am Tag sehr unruhig herumläuft.
Seine Hinterlassenschaft ist kein braunes festes Würstchen, sondern
grünschleimig, manchmal blutig.

Achtung:
Igel leben am Boden , also im Dreck,
Krankheitserreger,die den Igel schwächen können auf Menschen übertragen
werden, z. B. Eitererreger u. Salmonellen etc.

Mit ausreichender Hygiene – Händewaschen mit Seife u. Nutzung von
Handschuhen im Umgang mit den Tieren, sowei Sauberhaltung der Gehege u.
Näpfe besteht für den Menschen keine Gefahr!

Für die Unterbringung der Igel gilt das Gleiche wie für verletzte Igel, auch
was über die Fütterung gesagt wurde.
Aber:
Ein scheinbar unterernährter Igel ist einfach in der Regel krank.
Krankheit mit Futter u. Unterbringung heilen zu wollen ist illusorisch.
Die Tiere werden so einfach mit Liebe zu Tode gequält
Kranke Tiere brauchen tierärztliche Behandlung
das heißt – zunächst einmal die Infektion behandeltn, den Igel
stabilisieren,
Eine Kotuntersuchung zur Bestimmung der Parasitenarten ist zwingend
erforderlich.
Erst wenn der Igel stabil ist und frißt, darf entwurmt werden.
Wurmmedikamente sollen den Wurm im Inneren des Igels umbringen u. belasten
auch den Igel, Ein kranker schwacher Igel kann daran sterben.

Noch ein Hinweis:

Kranke und verletzte Tiere brauchen nicht nur im Herbst unsere Hilfe,
sondern ganzjährig

Die berühmten 600 g im Herbst beziehen sich nur auf Tiere, die evtl spät
geboren sind u. bei Frosteinbruch noch mit einem Gewicht von unter 600 g
herumlaufen. Auch sie sind in der Regel nicht einfach unterernährt, sondern
verwurmt und krank, weil sie nicht mehr die geeignete Nahrung in
ausreichender Menge fanden u. letztendlich nur noch Würmer u. Schnecken
aufnahmen, die Zwischenwirte ihrer Innenparasiten.

Wenn Igelbabys gefunden werden (zu erwarten zw. Juni u. Sept.):

fühlt sich das Tierchen kühl an – auf ein Tuch legen, handwarme Wärmflasche
darunter, zudecken.
Mit einer Pipette oder Spritze ohne Nadel handwarmen Fencheltee tropfenweise
ins Mäulchen geben
Darauf achten, daß das Tierchen schluckt
Schnellstens Kontakt mit einer qualifizierten Igelstation aufnehmen
Kein Versuch mit irgendeiner Milch – das führt zu Ernährungsstörungen, die
tödlch ausgehen.
Igel sind Säugetiere das heißt – sie brauchen in der frühen Zeit ihres
Lebens die Milch ihrer Mutter
Wenn die Mutter aber unauffindbar ist, müssen sie mit einer Milch ernährt
werden, die der Muttermilch ähnlich gemcht wird.
Dann muss man wissen, wie alt etwa das Tierchen ist, um sagen zu können,
wieviel Milch zu viewielgen Mahlzeiten gegeben werden muß, wann man mit
Zusatznahrung anfängt u. was ganz wichtig ist -
Nach der Fütterung ist das Toiletting, also das ermöglichen von
Ausscheidungen überlebenswichtig!

Igel dürfen keine Milch bekommen – sie vertragen sie nicht, sondern
reagieren mit tödlichen Durchfällen
(sie schlecken sie gern, weil sie süßlich ist. Leider wird ihnen von
Menschen in guter Absicht noch immer Milch gereicht ! )

Als Säugetiere brauchen aber Igelbabys bis zu einem gewissen Alter die
Muttermilch, bzw. eine der Muttermilch ähnlich gemachte Ersatzmilch

Hinweis:

unter www.pro-Igel.de  gibt es einen Hinweis auf Merkblätter
Eines davon hat das Thema Aufzucht von Igelsäuglingen . Man kann es mit
einem Doppelklick öffnen u. wertvolle Hinweise finden
Das gleiche gilt zu den hier besprochenen Themen

Karin Oehl

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