In Stille nehmen wir Abschied von Meerschweinchen Opi und Maren
Als ich dich so friedlich unter Deinem Holzhäuschen liegen sah, spürte ich, dass du ruhig eingeschlafen warst. Neben dir lag ein Freund, der dir Wärme spendete. Aber du warst bereits im Reich der Engel! Bei diesem Anblick schossen mir die Tränen in die Augen. Als ich deinen leblosen Körper aus dem Stall heraus nahm, um ihn zu beerdigen, dachte ich an die bösartige Prophezeiung deiner ehemaligen Besitzerin: „Der stirbt eh bald!“ Ich weiß noch, wie entsetzt ich sie anschaute. Hier können Sie seine traurige Geschichte lesen unter: http://www.tierschutzwelt.de/?p=33273
Als Ihr vor 6 Tagen bei uns abgegeben wurdet, warst du von den Böckchen körperlich am schlimmsten dran. Dein Hinterbein war dick und steif. Lt. Unserem Tierarzt war dieses Gelenk einmal gebrochen und wuchs dann irgendwie wieder zusammen. Einen Tierarzt habt ihr alle niemals gesehen. Dein Bauch war aufgeschwemmt und hart. Die Analdrüse mit Kot überfüllt. Alle Tiere litten an Fell- und Hautmilben. Ihr Fell fasste sich wie stumpfe Seife an. Bei den älteren Meerschweinchen ringelten sich die Fußnägel wie Korkenzieher empor. Ihr hattet einen körperlichen Gestank an euch, dass ich mir 5x meine Hände waschen und meine Kleidung komplett um ziehen musste. Meine Hände rochen immer noch nach Dreck, kurz entschlossen kippte ich Essigessenz auf sie.
Euer Stall war reichlich bestückt mit ganz viel Grünfutter, Heu, Wasser und von Zoo-Plus hochwertiges Körnerfutter. Am ersten Tag legte ich euch 4x Heu und Grünfutter immer und immer wieder nach. Du und deine Freunde habt euch einfach nur gefreut, so reichliches Futter zu bekommen.
Am nächsten Tag gab es Chicoree, Petersilie, Tomaten, Paprika, grüne Gurken und Eisbergsalat. Nichts habt ihr angerührt, weil ihr es nicht kanntet.
Jeden Früh und Abend musste ich dich greifen, um den Kot vorsichtig aus deiner Analdrüse zu drücken. Dein Bauch war hart, wie ein Stein. Du musstest höllische Schmerzen gehabt haben. Anschließend bekamst du eine kleine Belohnung von mir, zum Beispiel Petersilie und ein Chicoreeblatt ins Mäulchen geschoben. Du hast schnell begriffen, dass dies schmeckt. Du zeigtest deinen Freunden am Tag, was gut schmeckt. Denn die Kost, die du am Tag oder Abend ins Mäulchen von mir geschoben bekommen hast, war immer reichlich in den Futternäpfen vorhanden.
Wir beide freundeten uns schnell an.
Ich war glücklich, dass ich dir helfen konnte, dein Bäuchlein weicher zu bekommen. Du zeigtest mir, dass es dir gut geht. Fröhlich liefst du mit deinen Freunden im Stall herum. Wenn du deine Ruhe haben wolltest, warst du verschwunden im Heuhaufen. Aber wenn du mich hörtest, dass ich den Stall betrat, dann regtest du deinen Kopf empor und animiertest mich, dich unter dem Kinn zu streicheln.
Ich war so überzeugt, dass du viele Monate bei uns bist. Dein plötzlicher Weggang, traf uns wie ein Blitz ins Herz.
Auch wenn die Zeit viel zu kurz war für dich, du hast erleben dürfen, dass es Menschen gibt, die für euch da sind.
Opi verstarb am 28.07.2014
Er lebte nur 6 Tage bei uns.
Sein genaues Alter ist uns leider nicht bekannt.
Lt. unserem Tierarzt war er ein sehr altes Tier.
Meine heftige Migräne und der innerer tief traurige Zustand sollte heute nicht enden. Denn am späten Nachmittag fand ich in unserer Omi/Opi-Gruppe, ebenfalls unter einem Holzhäuschen für immer eingeschlafen, Maren. Heute Früh sprang sie Lebenslustig mit den anderen Meerschweinchen durch den Stall und erfreute sich über das reichliche Futter.
Maren kam vor ca. 4 ¾ Jahre mit vielen anderen Meerschweinchen zu uns (Animale Hoarding). Damals war sie sehr scheu. Deshalb entschlossen wir uns, sie zu behalten. Ihre große Angst vor dem Menschen, verlor sie nach ein paar Monaten innerhalb der Seniorengruppe. Sie spürte, dass von uns aus keine Gefahr aus ging. Im Gegenteil, diese Hände gaben/geben ihnen das Futter/Wasser, die Sauberkeit und die Zuwendungen, die jedes einzelne Tier benötigt. Maren mussten regelmäßig die Haare geschnitten bekommen. Dies gefiel ihr oft nicht, aber es musste sein.
Das sie ein flottes Meerschweinchen war, zeigte sie mir jedes Mal, wenn ich sie einfangen musste.
Die Gruppe liebte sie sehr.
Maren verstarb am 28.07.2014
Sie lebte fast 5 Jahre bei uns.
Ihr genaues Alter ist uns leider nicht bekannt.
Nicht nur ich weine um euch, auch die Engel im Himmel!
Mein Herz und meine Gedanken sind bei Euch …! Ich versuche eine Antwort zu finden, warum ihr beide so plötzlich Abschied nehmen musstet:
„Wisst Ihr, warum so viele LEBEN sterben müssen auf der Erde? Der liebe Gott braucht Seelen im Himmel. Jede kleine und große Seele wird ausgebildet zu einem Engel.
Sie werden wieder auf die Erde geschickt, um Hilfesuchenden, die unerträglichen Schmerzen, die Hoffnungslosigkeit die sie, durch ANDERE täglich in sich spüren, ertragen zu können.
Die Welt schreit stumm nach Liebe, Hoffnung, Achtung voreinander und Vertrauen.
Solange der Mensch diese einfachen Regeln nicht beherrscht, wird das Leid auf der Erde zur Ewigkeit!“
Mit stillem Gruß
Beatrix und Siegfried Weber
Nager/Kleintier-Vermittlungsstelle,
37441 Bad Sachsa – OT Steina / am Harz