DAS GEBET EINES STRASSENHUNDES
Von: Hanna Michaels vorher Schäder
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DAS GEBET EINES STRASSENHUNDES
Lieber Gott bitte hilf mir bei meiner Qual, der ganzen Welt bin ich egal, niemand da, der an mich denkt, der mir ein wenig Liebe schenkt. Vor Schmerzen kann ich kaum noch stehn, muss trotzdem durch den Regen gehn.
Beim letzen Herrchen war es schlimm, bin froh, dass ich da nicht mehr bin. Ohne Wasser, angekettet, hat mich nur die Flucht gerettet. Meine Leine hab ich durchgebissen, und bin von dort dann ausgerissen.
Lieber ein Strassenhund! Lieber allein! Als ewig eingesperrt zu sein. Jetzt, lieber Gott, bin ich geschafft. Ich kann nicht mehr, mir fehlt die Kraft. Bin müde, hungrig – mir ist kalt, ich fürchte, Gott ich werd`nicht alt.
Mit Stöcken jagt man mich und Steinen, doch mir bleibt keine Zeit zum Weinen. Muss durch die Strassen – Knochen finden obwohl stetig meine Kräfte schwinden. Hab`s doch nicht verdient, bin eigentlich gut, will nicht, dass man mir Böses tut.
Von Würmern geplagt, von Flöhen gebissen, lieber Gott, ich möchte von dir wissen ob`s jemanden gibt auf dieser Welt dem ich und der auch mir gefällt. Sollt es diesen Jemand geben, so würd` mein Herz vor Freude beben.
Alles würd`ich für ihn machen und kau auch nicht auf seinen Sachen. Ihm lauf ich ganz bestimmt nicht fort, ich liebe ihn und hör auf`s Wort. Doch so schwach, allein wie ich jetzt bin macht Weiterleben keinen Sinn.
Schmutzig und unendlich mager weine ich jede Nacht in meinem Lager, weil ich mir solche Sorgen mache, ob ich am nächsten Tag erwache. Soviel Liebe und Treue hab ich doch zu geben, will deshalb eine Chance zum Leben.
Oh lieber Gott, erhör` mich gleich, bevor die letzte Hoffnung weicht und schicke jemand der mich liebt.
Lieber Gott – wenn es dich wirklich gibt…..
Verfasser unbekannt