Große Sommer-Hitze …… in der Nager/Kleintier-Vermittlungsstelle, 37441 Bad Sachsa – OT Steina / am Harz
Heute zeigte das Thermometer über 38°C. Ich hatte das Bedürfnis mich nur noch wie ein Faultier bewegen zu müssen.
Wie jeden Sommermorgen standen mein Mann und ich wieder gegen 4.30 Uhr auf. Unsere 3 Katzen „Fridolin, Molli und Josephine “ freuten sich sehr, weil sie um diese Zeit auf ihrer Terrasse kleinere Hausmäuse fangen können. Ihre Beute tragen sie mit stolz ins Wohnzimmer. Meist huscht die noch lebende Maus mit schnellen Füßen unter den Bücherschrank. 3 Stubentiger mit gute Laune Hündin Susi sitzen angespannt Stundenlang davor.
Die kühle Morgenluft – um diese Zeit kann man noch gut durchatmen – gehen Siegfried und Susi ihre Gassirunde. Für Susi ist das tägliche „Zeitungslesen“ am Wiesenrand sehr wichtig. Ab und zu huschen vor ihrer Nase Feldmäuse, die für Sekunden in ihrem Erdloch verschwinden. Schnaufend und buddelnd steckt sie ihre Nase ins Mauseloch. Die Maus ist gut getarnt aus einem anderen Gang im Dickicht der Gräser für Susi verschwunden.
Meine Zeit nutzte ich, alle Kleintiere zu füttern und frisches Wasser zu verabreichen.
Das Siebenschläferpaar erhielt ihren Obstteller gefüllt mit einem Pfirsich und Kirschen.
Die Amseln, Drosseln, Eichelhäherfamilie warteten auf ihre Äpfel und überreifen Birnen im Garten. Mehrere Schalen Trinkwasser, die wir verteilt haben in unserem Garten, für Igel, Vögel und anderes Getier, wird täglich gefüllt.
Schon fühlte ich die die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht, die mir die ersten Schweißperlen auf die Stirn brachten.
Am späten Vormittag, als die Sonne den letzten Tau von der Wiese nahm, brachten wir fast alle Nagetiere auf die Wiese. Die Außengehege waren gut bespannt mit Leinentüchern, damit die Tiere selbst entscheiden konnten, ob sie lieber einen Schatten – oder Sonnenplatz wählen wollten. Das Einfangen der großen Meerschweinchen-Oma/Opa-Gruppe war für mich äußerst schweißtreibend. Die Kleinen sind, trotz ihres Alters ziemlich flink auf den Beinen.
Das Gleiche „Spielchen“ hatte ich natürlich dann auch gegen Abend als wir wieder alle Tiere in die Ställe bringen mussten.
Schweinchen hatten großen Heißhunger auf das hohe Gras. Ihr neuer Freund „ Teddy“, liebt die kleinen Gesellen sehr. Er hatte vor einigen Wochen einen Schlaganfall. Seine Kaninchengruppe musterte ihn kurz entschlossen aus. Teddys Gesundheitszustand war sehr kritisch. Pausenlos wurde er von einem Ranghohen Weibchen gejagt. Kaninchen können oft sehr unsensibel gegenüber einen Artgenossen sein, wenn er/sie Rangniedrig ist.
Mittelrassenkaninchen Teddy werde ich in ein paar Monaten eine ältere Partnerin gönnen. Aber erst muss er sich erholen.
Unsere Kaninchenmamis mit ihren Babys taten mir am meisten Leid. Die Babys kamen instinktiv durch die unerträgliche Wärme aus ihren Nestern gekrochen. Irgendwie mussten sie sich auch Abkühlung schaffen. Obwohl sie zum Teil noch Blind sind.
Ihre Mamis brachte ich alle zwei Stunden auf die Wiese, um auch ihnen einwenig die Wiese zu gönnen. Danach ging ich mit ihnen wieder in den Stall zu ihren Kindern. Sunny und Emily hoppelten von meinen Händen nicht mehr weg, als es – nach einer Stunde- erneut hieß „ es geht nach draußen“. Auch Knuddel genoss die Kühle der Wiese. Ihre Brust, die voll mit Milch ist, fühlte sich oft kochend heiß an. Knuddel hatte 5 kleine Babys geboren.
Bei dieser Lauferei, zwischen Stall und Wiese, trat ich bald auf eine kleine Blindschleiche. Bei näherem Betrachten, merkte ich, dass sie durch die Sonnenstrahlen völlig apathisch war.
Sie benötigte ganz schnell Wasser, dachte ich. Ich rannte mit ihr ins Haus. In meiner Handfläche schüttete ich etwas Wasser und gab ihr einige Tropfen Wasser ins Mäulchen. Sie nahm es gern an. Nach ein paar Minuten wiederholte ich meine Handlung. Ganz langsam kam Leben in ihren Körper. In unserem großen offenen Komposthaufen, wo sich –zig Tausende Obstfliegen Zuhause fühlen, setzte ich sie rein. Dort kann sie sich Wohlfühlen.
Gegen Abend brachten wir alle Tiere wieder in ihre Ställe. Der Schweiß rann uns den Rücken herunter. Die Stechfliegen saugten unser Blut wie kleine Vampire aus Körperstellen, die sehr unangenehm waren. Trotzdem stellten wir einige Gehege auf neue Grünflächen im Garten um.
Wir wünschten allen Stall-Tieren eine gute Nacht.
Für mich ging meine Arbeit im Haus bis in die späten Abendstunden weiter. Susi und unsere Miezen kamen mit viel Streicheleinheiten nicht zu kurz.
Abends gönnte ich mir ein erholsames Bad…..
Beatrix Weber