Tierschutzwelt und Little-Animals

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Archive for Oktober, 2008

Ach ja die Igel – Gedanken einer Igelstation…..

Donnerstag, Oktober 30th, 2008

Liebe Freunde u. Leser

Nein, als ich damit begann, Igel aufzunehmen  war ich mir nicht darüber klar, was daraus mal
werden würde – Eine DRK-Kollegin brachte mir mal eben 4 Igel zur Pflege und   nannte mir eine Frau, die sie entwurmt und alles wäre ja so einfach und  machte Spaß.

Nun gut, auf ein Tier mehr oder weniger kam es nicht an.

Einige Jahre war ich Pflegestelle für Igel u. als die Frau, die die Igel entwurmte,
aus beruflichen Gründen fortging, war ich die einzige, die es übernehmen konnte.

Ich wollte es versuchen und stand bald an meinen Grenzen
Ich suchte und fand Leute, die es schon länger machten und dort konnte ich
viel lernen
Wir riefen sogar einen kleinen Verein ins Leben.

Die Problematik die hinter so einem kleinen Fund –  Igel steckte, wurde immer
klarer – der Mensch
Sein  Verhalten im Verkehr, sein Landschaftsverbracht, die Zersplitterung
der Lebensräume, die geringe Vernetzung,  die Gefahren, die davon ausgingen,
auch davon, daß zunehmend eingebürgerte Pflanzen hier dominierten, die der
heimischen Insektenwelt nicht mehr Kinderstube u. Nahrung waren, die
kritiklose Nutzung chemischer Keulen gegen ,,,Unkräuter”"” u. Insekten
führte zu einer Verelendung der Art IGEL, die es seit der Kreidezeit
gibt, Die Gedankenlosigkeit bei der Schaffung neuer Gefahren, wie nicht
abgedeckte Kellerschächte oder steil abfallende Teiche u. Schwimmbäder,
Gartenfeuer tat ein Übriges.
Auch die Berichterstattung in den 70iger Jahren nach Prof. Grzymeks nicht unbegründetem Hilferuf
für Igel (leider vergaß er zu erklären, wie es richtig gemacht wird9,machte den Igel zum Sympathieträger in der gesamten Bevölkerung: So ist es bis heute. Nur – es fehlt noch immer an Sachkunde.
Und solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.

Die Medien, die aus überholten Berichten abschreiben widersprechen sich und sind wenig hilfreich. Pünktlich zum Herbst holen sie das Thema hervor – aber fast ohne an Informationsqualität zu gewinnen.

Vielleicht wußte man damals auch noch zu wenig über  Igel, zählten sie doch nicht zum jagdbaren Wild oder zu den sogen. Nutztieren – also war es uninteressant.

Prof.  Grzymek war natürlich eine bekannte Persönlichkeit u. sein Aufruf, Igeln zuhelfen  führte zu einem laienhaften Übereifer verbunden mit mangelnder Sachkenntnis u. mangelndem
Respekt vor dem Tier  zu einer Problematik ,unter der die Art heute noch
leidet.

So kamen auch immer mehr Igel in meine Station.
Bald zeigte sich, daß wir kaum wirksame Medikamente gegen ihre Erkrankungen  hatten und immer neue
Probleme auftauchten.
Die Tierärzte sind bis heute noch  oft  wenig hilfreich , sind sie doch in ihrer Ausbildung bis heute noch nicht viel mit diesem Thema befasst. . Dabei ist der Igel das am meisten in der Praxis vorgestellte Wildtier.

Außerdem bringen die Igel wohl zu wenig Mäuse in die Praxis, dagegen aber gerne mal eine große Menge Flöhe

Aber es wird schon besser. Besonders die jungen Tierärztinnen engagieren und
informieren sich mehr.

Es gab Jahre, da stand ich mit ca 300 Tieren Zugang pro Jahr mit dem Rücken
zur Wand. Bis zu 60 stationäre Tiere waren im Haus. Das ist natürlich vom
Arbeitsaufwand u. der Hygiene nicht zu vertreten und wir haben mächtig dran
gedreht, daß das so nicht mehr ist.
Die Kosten kann man auch einfach nicht mehr tragen.
Und in jedem Jahr denke ich an den Spruch von irgendeinem Wuppertaler
den ich als Anlage beifüge

Wieder ist es Herbst und in den Köpfen der Menschen steckt einfach -jetzt
ist es Zeit Igel zu retten.>Und die nicht auszurottenden 600 g.Dabei gilt
diese Grammzahl nur als Richtwert. Wer sie bei Frosteinbruch nicht erreicht
hat, hat keine ausreichende Speckschicht für den Winterschlaf.
Aber man muß
doch mal hinterfragen, warum das so ist. Solche Igel sind meist nicht nur
spät geboren und hungrig, sondern einfach krank Und das heilt man nicht
durch Unterkunft und Futter.

Noch haben wir keinen Frost und bei einer Wurfzeit bis in den September
hinein ist es normal, daß es noch sehr kleine Igel gibt
entscheidend ist aber, daß diese Kleinen oft in erbärmlichen Zustand am Tag
gefunden werden.
Und so geht laufend das Telefon, im Keller kann man nicht treten, geschweige denn richtig putzen, was verdammt nötig ist, denn mit einem Igel trampeln oft ganze Familien mit Freunden durch den Keller.
Privatleben ist ausgesetzt, denn immer wieder kommen Igelfinder, man muß
beraten u. meistens  auch stationär aufnehmen, weil die Finder weite Wege
haben u. man dem Tier den wiederkehrenden Transportstress ersparen will.
Wie oft habe ich mir schon gesagt – hätte ich doch mit einer Puppenklinik
angefangen, dann könnte ich ohne Reue die Tür schließen und sagen – Wir
haben zu!

Aber es geht um kleine Lebewesen, krank, verletzt, hilflos und dann geht es
einfach weiter, egal ob ich krank oder verletzt bin – es muß weiter gehen
Von den Findern würde ich mir eine ganze Menge mehr Engagement wünschen. Ich
erkläre ihnen immer, wenn der Igel gesund ist – füttern und saubermachen
könnt ihr auch. Hoch und heilig wird versprochen – ja wir holen das Tier.
Und dann?
sie haben  immer sofort Zeit einen Igel zu bringen, haben aber Terminnöte
wenn es ums Abholen geht und mehr noch – sie haben 1000 sattsam bekannte
Ausreden, warum sie das Tier nun doch nicht nehmen können.
Nein, sie fühlen sich (und das noch zu Recht) als sehr tierlieb, denn sie
sind an dem Elend ja nicht achtlos vorbeigegangen, sondern haben Hilfe
gesucht.
Leider fragen sie fast nie danach, wer die Arbeit macht u. wer es bezahlt.
(Rühmliche Ausnahmen bestätigen die Regel)
Leute, manchmal bin ich es nach fast 30 Jahren so satt – Aber dann liegt da
so ein kleines Wesen oft mit offensichtlichen Schmerzen und Schlitzaugen
oder einfach ganz entzückenden Knopfaugen vor mir und dann?
Na dann geht es mir wie dem Verfasser des oben angehängten   Artikels
Wie lange noch? Ich weiß es nicht.
Wenn ich wirklich nicht mehr will und kann, können wir nur unser Haus verkaufen und weit wegziehen – dorthin, wo man uns nicht kennt. Unsere nicht öffentliche Telefonnummer wurde als Geheimtip schon so weit gestreut, daß wir sie auch wieder im Telefonbuch veröffentlichen können.(Arme im Buch stehende Leute gleichen Namens – sie sind schon sehr genervt, kommen doch zig Anrufe bei ihnen an),

Wollen wir wirklich abtauchen? Nein, denn wir sind hier zuhause, haben wunderbare Nachbarn, Also -
weitermachen – so gut es geht, Man verzeihe mir, wenn ich in der
Überforderung auch mal die Stacheln aufstelle und einfach unfreundlich bin -
dann bin ich es aber nie grundlos, Wenn man z.B vor 3 Tagen einen Igel auf
dem Rasen liegen sah und mit diesem sterbenden Tier dann zu mir kommt und
Wunder erwartet,. platze ich einfach.
Oder wenn freundlich fröhlich der Spruch um 22 Uhr abends  oder mal wieder Mittags beim Essen am Telefon kommt – Ich habe einen kleinen Igel gefunden, den möchte ich bei Ihnen abgeben, kann ich sofort
kommen?
Dann stehen meine Stacheln hoch und das merkt man an meiner Stimme.(ja, man
ist dann schon mal entsetzt über mich, aber das ist mir egal, es verfehlt
die Wirkung nicht – nachdenklich über das eigene Verhalten zu werden!)
Viele Menschen sind so gedankenlos, daß sie einfach meinen, einen permanenten
Anspruch auf meine (grundsätzlich an alle Tierschützer) kostenlose Leistung zuhaben – also zu jeder Tages-Nacht
u. Jahreszeit
Was ich noch viel gemeiner finde, ist mir wenn ich nicht zuhause bin, Igel
einfach vor die Tür zu stellen u. das noch ohne jeden Hinweis auf die
Herkunft.
Einmal – und das war die Krönung, waren wir im Urlaub u. danach wollte mein
Mann im Garten arbeiten und meinte. ob ich einen Karton in die Garage
gestellt hätte, daraus stank es fürchterlich
Man hatte mir während der Abwesenheit einen Igel im Karton in die Garage
gestellt u. dort muß er elendig verreckt sein.
Wenn ich noch mal erfahre wer das war,  – der muß in Deckung gehen , noch
nach mehr als einem Jahr!
so, vielleicht ist es mir nun besser, wenn ich mal alles rausgelassen habe.
Arme Leser – Danke für Eure Geduld u. Euer Verständnis!

Eure stachelige Karin Oehl
++++++++++++++++++
Eine Genehmigung zur Veröffentlichung des Textes von Frau Oehl liegt uns vor.

viele Kaninchen in der Nager/Kleintiervermittlungsstelle, 37441 Bad Sachsa- OT Steina /a. Harz

Mittwoch, Oktober 15th, 2008

Als Frieda zu uns kam, war sie, etwas schüchtern. Nach einem Tag Eingewöhnungszeit mit mir und ihrer neuen Umgebung mit den dazu gehörigen Geräuschen, wagte ich den Versuch, sie in eine neue große Kaninchengruppe ein zu gliedern.

Vorher rieb ich ihr Fell mit dem Kot/Urin der anderen Kaninchen ein. Wichtig ist, dass sie den Duft der anderen Tiere an nimmt. Die anfängliche Jagerei bei Kaninchen ist normal. Weiterhin ist zu beachten, dass sie Versteckmöglichkeiten haben müssen, damit die Gruppe und sie nicht immer sichtlichen Blickkontakt haben.

Die ersten 3 Tage lebte Frieda hinter oder unter den Häuschen. Wichtig ist, dass die Häuser/Kisten oder Holzapfelstiegen zwei Ausgänge haben sollten. Frieda beobachtete alles genau mit einem gewissen Abstand zu den anderen Tieren. Irgendwann wurde sie mutig. Schon nach 3 Tagen saß sie zwischen den anderen Kaninchen. Nun ist sie glücklich!

Friedas neue Freunde
kanfriedaemma.jpgFrieda und Emmi
kanfriedafinchen.jpgFrieda und Finchen
kanfriedamerlin01.jpgFrieda und Merlin
kanfriedamerlin.jpg
kanfriedapolly.jpgFrieda mit Polly
kanfriedateddy01.jpgTeddy putzt Frieda ab
kanfriedateddy.jpggroße Zuneigung
kanfriedasfreunde.jpgKaninchenfreunde von Frieda (Chefin “Molly”) rechts im Bild

kangruppemolly.jpg

Trauer um Kaninchen Lillifee

Montag, Oktober 13th, 2008

lillifee1.JPG

Wie wir schon gestern Abend telefonisch besprochen hatten, musste ich heute mit Lillifee den schweren letzten Gang zur Tierklinik gehen. Ihr Zustand hat sich sogar noch weiter verschlechtert, so dass auch die Ärztin von einer weiteren Behandlung Abstand nehmen wollte. Lillifee hat zwar noch gefressen, aber man hat ihr deutlich angemerkt, dass sie große Schmerzen hatte. Jede Bewegung muss für sie eine Qual gewesen sein.

Meine Kinder und ich haben die arme, kleine Maus bis zum Ende begleitet. Sie ist ganz friedlich in meinen Armen eingeschlafen. Auch wenn wir alle unendlich traurig sind, ein so liebenswertes Tier verloren zu haben, bin ich mir doch sicher, das Richtige für Lillifee getan zu haben.

Lillifee war ein besonders dankbares, anhängliches und liebes Kaninchen, das uns bedingungslos vertraut hat. Wir werden sie niemals vergessen. Sie hat ein Grab in unserem Garten bekommen.

Bin ich einst gebrechlich und schwach,
und quälende Pein hält ständig mich wach,
was Du dann tun musst – tu’ es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.
Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag – mehr als jemals geschehen -
muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehen.
Wir leben zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muss ? Es gibt kein zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.
Nur – bitte bleibe bei mir bis zum Schluss
auch wenn es für Dich schwer sein muss.
Und halte mich fest und red’ mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.
Mit der Zeit – ich bin sicher – wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauende Blicke ein letztes Mal -
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.
Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.

Autor unbekannt

Ich habe noch einige meiner Lieblingsbilder von Lillifee beigefügt. Ihre arme Freundin Stina, die auch darauf zu sehen ist, ist nun ganz alleine und wird sicher auch schrecklich traurig sein. Als hätte sie gewusst, was heute kommt, hat sie Lillifee bis zur Abfahrt zum Tierarzt bewacht und sie nicht eine Sekunde alleine gelassen.
Von Stina habe ich Ihnen auch mal zwei Bilder angehänt, wie sie aussah, als ihre Äuglein frisch operiert waren.

Ganz traurige Grüße aus Osterode
senden Ihnen die Aref’s