Tierschutzwelt und Little-Animals

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Archive for the 'Tiere im Garten und Balkon' Category

Igel im Frühling

Samstag, März 20th, 2010

Achtung:

Für in menschlicher Obhut überwinterte Igel gilt: Aussetzen erst dann, wenn die Nachttemperaturen +8° nicht mehr unterschreiten Die Natur muß ausreichend Unterschlüpfe bieten und die Insekten müssen als Futter für die Igel reichlich vorhanden sein. Man sollte sich nicht täuschen. Im Freien überwinterte Igel werden schon gesichtet. Dennoch ist es für unsere Schützlinge noch zu früh!!!!!!

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte…

… und die alljährlichen Igelprobleme beginnen aufs Neue. In diesem Jahr hat sich der Frühling schwer getan, zu uns zu kommen, aber jetzt waren die letzen Tage doch recht mild und die Natur ist mächtig voran gekommen. Die ersten Igel sind aus dem Winterschlaf erwacht. Sie haben es noch schwer, denn als Insektenfresser finden sie jetzt noch keine ausreichende Nahrung.
Nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf, der ja kein Schlaf in unserem Sinne ist, braucht der Igel zunächst einmal seine Ruhe, um sich wieder an die aktive Phase zu gewöhnen. Das Herz schlägt wieder schneller, die Körpertemperatur steigt an, die Atmung wird tiefer und schneller. Die Speckschicht ist dahin geschmolzen und der Stachelbalg schlottert ihm um den mageren Körper.

Essen, Trinken und …

Die ersten Schritte sind nach den Stunden des Aufwachprozessen wackelig und langsam. Jetzt braucht unser stacheliger Freund erst mal Wasser, egal, ob aus der Pfütze, dem Bächlein oder auch den Tau von Pflanzen und Gräsern. Und dann begibt sich der wandelnde Kaktus auf Futtersuche. Igel haben kein Revierverhalten, wie viele andere Tiere und sie jagen auch nicht. Es ist ein Suchen und Finden. Der Igel, als dämmerung- und nachtaktives Tier hat kein besonders gutes Sehvermögen, aber er hört und riecht ausgezeichnet und so
findet er seine Nahrung. Auf der Nahrungssuche muss er noch weite Strecken zurück legen. Die Gefahr ist daher groß, von einem Auto erwischt zu werden.

…Partnersuche

Das Gleiche gilt für die bald beginnende Partnersuche. Schon liegen die
ersten Kandidaten wieder platt gefahren auf den Straßen. Bei angepasster Fahrweise wären viele Tieropfer zu vermeiden. Dem Igel hilft sein angeborenes Verhalten – einrollen und abwarten bis die Gefahr vorbei ist – gar nicht, wenn ein Auto im Spiel ist. Und ein toter Igel lernt nicht mehr.
Dennoch, so scheint es manchmal, daß einige Igel einen Lernprozess
durchzumachen. Manche schätzen ab, ob nun das rasche Weglaufen oder das Einrollen das Überleben sichert.

Gefährdeter Lebensraum – Verletzungen…

Der Igel, als Kulturfolger des Menschen, hat in unserem Umfeld leider nicht das Paradies gefunden. Jetzt werden die Gärten wieder fein gemacht. Altes Gesträuch wird entfernt und damit mancher Igelunterschlupf. Schadhafte Zäune werden ausgebessert und damit manchem Igel der Weg in bessere Nahrungsgründe versperrt. Aber auch beim Kompostumsetzen wird in den Haufen hinein gestochen und den einen oder anderen Igel erwischt es böse. Da der Igel im Dreck lebt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß sich Wunden infizieren und, besonders wenn es wärmer wird, dass Fliegen ihre Eier in die infizierten Wunden legen. Die rasch schlüpfenden Maden fressen den Igel bei lebendigem Leibe.

Sie sehen, nicht nur im Herbst und bei den berühmten “Unter-600
g-Körpergewicht” brauchen Igel Hilfe. Mit Achtsamkeit können wir erreichen, dass viel weniger Tiere zu Opfern unseres Handelns werden. Die beste Hilfe für Igel ist natürlich, ihnen einen Lebensraum zu lassen oder zu bereiten, wo sie sich satt fressen und ihre Jungen großziehen können; wo sie sich ungefährdet zum Ruhen in ihre selbst gewählten Unterschlüpfen zurückziehen können. Hilfe ist auch, Gefahren zu erkennen und abzuwenden. Wenn menschliche Hilfe bei Krankheit oder Verletzung unumgänglich ist, dann sollte sie unbedingt sachkundig sein. Das Gleiche gilt für die Aufzucht
verwaister Igelsäuglinge, die ab Ende Mai, Anfang Juni bis in den September
hinein, zu erwarten sind. Das ist landschafts- und witterungsgebunden
unterschiedlich.

…fehlende Nahrung…

Wir haben es uns leider gedankenlos zur Gewohnheit gemacht, so genannte Unkräuter mit Stumpf und Stiel auszurotten und dafür Pflanzen einzusetzen, die uns gefallen, die bei uns gedeihen. Aber: Die heimischen Pflanzen sind die Kinderstube der heimischen Insekten = Igelnahrung. Fehlen sie, fehlen Arten und das bedeutet eine Reduzierung der Nahrungsvielfalt für den Igel.
Die eingebürgerten, für uns sehr schönen Pflanzen, bieten der heimischen Insektenwelt gar nichts. So verringern wir alljährlich die Artenvielfalt in unserem Umfeld etwas mehr. Dazu kommt noch die Verletzungsgefahr der Igel durch Gartengeräte, besonders so genannte Rasentrimmer, die gedankenlos eingesetzt werden unter überhängendem Strauchwerk, Büschen etc.

… Gefahr durch Gift und Gartenteich

Und dann geht es auch schon wieder los mit der Giftspritze. Alle
Nahrungstiere des Igels werden vernichtet, die vergifteten, leicht zu
erhaschenden Tiere belasten auch die Igel. In manchen Gärten wird an einem Platz Unrat aus dem Garten aufgehäuft und schließlich ohne großes Nachdenken angezündet und verbrannt. So mancher Igel verbrennt mit. Wer sich jemals verbrannt hat, weiß, wie weh es tut.

Noch immer sind viele unserer so beliebten Gartenteiche Todesfallen für
Igel, wenn die Seiten steil und ohne Ausstiegshilfen sind. Igel können zwar schwimmen, aber sie erschöpfen sich leicht und müssen dann ertrinken. Nicht zugedeckte Kellerschächte oder andere diverse Gruben wurden schon so manchem Tier zum Verhängnis.

Igel leben nachweislich seit der Kreidezeit auf diesem Planeten. Bemühen wir uns alle darum, dass uns der kleine sympathische nachtaktive Kobold noch lange erhalten bleibt. Ich hoffe, daß Sie alle mit Wohlwollen, offenen Auges und wachen Sinnes auch für die kleinen stacheligen Sympathieträger durch das Jahr gehen.

Igel gefunden – und nun?

Jetzt rennen sie wieder – eigentlich in der Dämmerung und nachts, sowie im
Morgengrauen – die Igel. Schon wieder finden wir angefahrene oder
überfahrene Igel an den Straßenrändern, aber auch durch Gartengeräte verletzte oder kranke Tiere. Sie sind aus dem Winterschlaf erwacht und sind damit beschäftigt, ihre verlorenen Fettreserven wieder aufzufüllen und natürlich – einen Partner/Partnerin zu finden. Leider ist unser Umfeld, in dem die Igel als Kulturfolger leben müssen, weil ihre angestammten Lebensräume weitestgehend zerstört und verändert sowie von Straßen durchzogen sind, nicht mehr igelfreundlich. Bei angemessener Fahrweise müßten nicht so viele Igel ihr Leben auf der Straße lassen. Manchmal sind sie nur verletzt u. benommen u. sterben hinterher, weil niemand hilft.

Nehmen wir einen verletzten Igel auf, braucht er tierärztliche Hilfe, denn die Verletzungen infizieren sich, eitern, Fliegen setzen sich darauf und legen ihre Eier ab. Die Maden fressen zwar das infizierte Gewebe und die Absonderungen, aber alles was frißt, scheidet auch aus und das wieder ist für die Igel gefährlich – giftig. Also – Igel umgehend vom Tierarzt behandeln lassen oder in einer qualifizierten Igelstation.

…..Pflege

Pflegen kann man das Tier auch zuhause. Dazu bekommt es eine große Kiste – wenn es geht 1 1/2 qm groß -, die mit Zeitung ausgelegt ist. Dazu braucht der Igel ein kleines Schlafhaus mit einem etwa 10×10 cm großen Einschlupfloch, ausgelegt mit Zeitung u. angefüllt mit Knüllpapier oder Haushaltsrollenpapier. Blumenuntersätzer aus Ton, glasiert, eignen sich hervorragend als Trink-u. Freßschälchen. Wasser muß immer zur Verfügung stehen. Als Futter eignen sich gekochte. Hühnerflügel, gekochtes Geflügelfleisch mit etwas Kleie. In der Pfanne gestocktes frisches Tartar, Katzenfutter mit ein paar Tropfen Maiskeimöl und etwas Kleie als Ballaststoff.

Igel sind keine Nagetiere, sondern Insektenfresser – also keinen Salat,
keine Banane oder Nüsse füttern. Kann das Tier nicht selbstständig fressen, wird die Nahrung so stark zerkleinert, daß sie mit einer Spritze aufgezogen werden kann und man nimmt das Tierchen in Rückenlage in die Hand u. sucht mit dem Konus der Spritze das Mäulchen und gibt die Nahrung sehr langsam hinein. Bitte darauf achten, ob der Igel schluckt. Die Nahrung wird bei sehr geschwächten Tieren früh morgens u. abends gereicht. Die Anweisungen der Tierärzte oder Igelstation sind zu beachten bzgl. Medikamenteneingabe, Bäder, etc. wenn der Igel nicht ständig transportiert u. damit gestresst werden soll.

Häufig findet man jetzt auch am Tag Igel, die ungeschützt in der Sonne
liegen oder auf wackeligen Beinchen umherlaufen.

Ist der gefundene Igel pflegebedürftig?

Am Tag gefundene Igel sollten uns immer aufmerksam machen, denn der Igel ist von Natur aus ein dämmerungs- und nachtaktives Tier. Selten ist der Grund für die Sichtung am Tage eine Störung im Schlafnest. Meist ist es eine bakterielle Erkrankung in Folge einer starken Verwurmung.

Die Igel wirken mager, walzenförmig, ihre Augen sind keine hervorstehenden halbkugelförmigen schwarzen Knöpfchen, sie sind eher schlitzförmig oder gar nicht geöffnet und tiefliegend. Es kann sein, daß der Igel am Tag sehr unruhig herumläuft. Seine Hinterlassenschaft ist kein braunes festes Würstchen, sondern grünschleimig, manchmal blutig.

Achtung: Igel leben am Boden, also im Dreck. Krankheitserreger,die den Igel schwächen, können auf Menschen übertragen werden, z. B. Eitererreger und Salmonellen, etc. Mit ausreichender Hygiene – Händewaschen mit Seife u. Nutzung von Handschuhen im Umgang mit den Tieren, sowie Sauberhaltung der Gehege und Näpfe besteht für den Menschen keine Gefahr! Für die Unterbringung der kranken Igel gilt das Gleiche wie für verletzte Igel, auch was über die Fütterung gesagt wurde.

Aber: Ein scheinbar unterernährter Igel ist einfach in der Regel krank.
Krankheit mit Futter u. Unterbringung heilen zu wollen ist illusorisch. Die
Tiere werden so einfach mit Liebe zu Tode gequält. Kranke Tiere brauchen tierärztliche Behandlung. Das heißt – zunächst einmal die Infektion behandeln, den Igel stabilisieren. Eine Kotuntersuchung zur Bestimmung der Parasitenarten ist zwingend erforderlich. Erst wenn der Igel stabil ist und frißt, darf entwurmt werden. Wurmmedikamente sollen den Wurm im Inneren des Igels umbringen und belasten auch den Igel, Ein kranker schwacher Igel kann daran sterben.

Noch ein Hinweis:

Kranke und verletzte Tiere brauchen nicht nur im Herbst unsere Hilfe,
sondern ganzjährig. Die berühmten 600 g im Herbst beziehen sich nur auf Tiere, die evtl. spät geboren sind und bei Frosteinbruch noch mit einem Gewicht von unter 600 g herumlaufen. Auch sie sind in der Regel nicht einfach unterernährt, sondern verwurmt und krank, weil sie nicht mehr die geeignete Nahrung in ausreichender Menge fanden und letztendlich nur noch Würmer und Schnecken aufnahmen, die Zwischenwirte ihrer Innenparasiten.

Igelbabies – noch ist es nicht so weit, ab Juni muß man damit rechnen!

Wenn Igelbabies gefunden werden (zu erwarten zwischen Juni und September):
Fühlt sich das Tierchen kühl an – auf ein Tuch legen, handwarme Wärmflasche darunter, zudecken. Mit einer Pipette oder Spritze ohne Nadel handwarmen Fencheltee tropfenweise ins Mäulchen geben. Darauf achten, daß das Tierchen schluckt. Schnellstens Kontakt mit einer qualifizierten Igelstation aufnehmen!

Kein Versuch mit irgendeiner Milch – das führt zu Ernährungsstörungen, die tödlch ausgehen. Igel sind Säugetiere das heißt – sie brauchen in der frühen Zeit ihres Lebens die Milch ihrer Mutter. Wenn die Mutter aber unauffindbar ist, müssen sie mit einer speziellen, verträglichen Milch ernährt werden, die der Muttermilch ähnlich gemacht wird. Dann muss man wissen, wie alt etwa das Tierchen ist, um sagen zu können, wieviel Milch zu viewielen Mahlzeiten gegeben werden muß, wann man mit Zusatznahrung anfängt und was ganz wichtig ist: nach der Fütterung ist das “Toiletting”, also das Ermöglichen von Ausscheidungen überlebenswichtig!

Igel dürfen als Futter keine Milch bekommen – sie vertragen sie nicht,
sondern reagieren mit tödlichen Durchfällen (sie schlecken sie gern, weil sie süßlich ist. Leider wird ihnen von Menschen in guter Absicht noch immer Milch gereicht ! )

Als Säugetiere brauchen aber Igelbabies bis zu einem gewissen Alter die Muttermilch, bzw. eine der Muttermilch ähnlich gemachte Ersatzmilch.

Hinweis:

Unter www.pro-Igel.de gibt es einen Hinweis auf Merkblätter. Eines davon
hat das Thema Aufzucht von Igelsäuglingen. Man kann es mit einem Doppelklick öffnen und wertvolle Hinweise finden. Das gleiche gilt zu allen hier besprochenen Themen.

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Eine Genehmigung zur Veröffentlichung des Textes von Karin Oehl liegt uns vor. Vielen Dank dafür!

Ein schwerst von Milben befallener Igel

Samstag, November 28th, 2009

igelpb270022_thigelpb270023_thSchwerst mit Milben befallenen Igel
(anbehandelt)
Gruß Karin Oehl

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Gute Besserung dem kleinen Kerl!

Igel in Not

Donnerstag, November 12th, 2009

Hundefutter für hilfbedürftifge Igel

Ennepetal, 10.11.2009, Zeus-Reporterin
Südkreis. Auch in diesem Jahr sterben wieder unzählige Igel an Unterernährung. Denn es beginnt die nahrungsarme Zeit für die Tiere. Wegen des geringen Nahrungsangebots im Herbst können die Igel kein ausreichendes Fettpolster für den Winterschlaf anlegen. …….

Den weiteren Text lesen Sie unter: Der Westen

Leuzistischer Igel und Albino

Montag, August 31st, 2009

p8300536_thIst es schon selten genug, mal einen Albino Igel zu Gesicht zu kriegen -einen leuzistischen zur gleichen Zeit hereinzubekommen ist schon ein absolutes High-Light.
So kann man die Unterschiede fotografisch festhalten.

Freut Euch mit dran und drückt die Daumen, daß beide Jungtiere gut groß werden und gesund ihre Freiheit zu geg. Zeit genießen können
L.G.Karin Oehl

Mit dem Herbst beginnt die Igelzeit

Samstag, August 22nd, 2009

p6270398Im Herbst richten , erinnert durch die vielen Medienbericht ,  viele Leute
ihre Aufmerksamkeit wieder verstärkt auf die Igel, die als Kulturfolger in
unserem Lebensraum  zu finden sind. u. denen man helfen will.
Dabei  sehen sie schwerpunktmäßig die Grammzahl der Tiere als Maßstab für
die Hilfsbedürftigkeit..
Das ist so nicht richtig
Wir haben von Ende Mai bis in den September hinein je nach klimatischer
Lage, Wurfzeit.
Kein Tier wird mit 600 g geboren..
Das heißt – dass ein Tier auch nicht nach Kalendermonat aufgenommen werden
muß, sondern diese in den Köpfen spukende Grammangabe ist nur relevant, wenn
Igel nach Frosteinbruch noch mit einem Körpergewicht von um die 500 g. draußen
herumlaufen
Diese Igel haben nicht die nötigen Fettreserven für den Winterschlaf
Dies immer wieder beschriebene Untergewicht  ist meist krankheitsbedingt und
behandlungsbedürftig, wenn die Überwinterung gelingen soll.
Unabhängig vom Gewicht  und Jahreszeit kann ein Igel mager, weil krank oder
verletzt sein.
Das erfordert sofortige sachkundige Hilfe in einer Igelstation oder beim
Tierarzt.
Lt. Tierschutzgesetz ist es nur erlaubt, diese besonders geschützen Tiere
nur im Notfall  ins Haus zu nehmen, bis sie in der Lage sind, sich draußen
selbst zu erhalten   Dazu bedarf es Sachkunde und tierärztlicher Hilfe.
Igel darf man hereinnehmen , wenn sie krank, verletzt sind oder verwaiste
Babys.
p7190470Der sachkundige Umgang mit ihnen (Tierärztliche Behandlung,
Unterbringung, Ernährung )  ist zu gewährleisten
Hilfreich sind die Seiten von www.pro-Igel.de

Wichtiger als die Grammzahlen im Kopf zu haben, ist es einen gesunden von
einem kranken Igel zu unterscheiden.

Gesunde Igel sind nachtaktive Insektenfresser (keine Nager, keine
Äpfelchenfresser!)
Ihre Körperform ist tropfenförmig, vorne spitze,
hinten rund.
Sie haben halbkugelförmige knopfartig hervorstehende
schwarze Augen
Die Nase ist feucht, manchmal tropft sie.
Gesunde Igel rennen auffallend schnell weg, wenn man
ihnen zu nahe kommt,
oder sie rollen sich zu einer festen Kugel zusammen
und erst wieder aus, wenn
die Gefahr vorbei ist.
Die Stacheln werden kreuz und quer aufgestellt.
Die Körpertemperatur ist warm
Der Kot gesunder Igel ist ein festes dunkles
Würstchen.

Kranke und damit hilfsbedürftige Igel werden meist am Tag und ohne Deckung
liegend gefunden
Ihre Körperform ist walzenförmig, oft ist ein
Halsansatz  zu sehen (Nackenfalte)
Die Augen werden nur schlitzförmig oder gar nicht
geöffnet
Die Nase ist trocken
Die Körpertemperatur kann sehr kühl sein.
Die kranken Igel rollen sich kaum ein, schnell
wieder aus,
Der Gang ist häufig wackelig, oder die Tiere
liegen und stehen nicht auf., wirken zahm und zutraulich.
Die Stacheln werden kaum oder gar nicht
aufgestellt
Der Kot ist weich bis flüssig, grünschleimig,
gelegentlich mit
Blutbeimengungen.
Häufig versammeln sich viele Fliegen um kranke
und verletzte Tiere,
sie legen ihre Eier darauf ab. Aus denen
schlüpfen bald die Maden, die an dem Igel fressen

Verletzte und kranke Igel brauchen ganzjährig unverzügliche und sachkundige
Hilfe
Unterkunft und Nahrung hilft hier nicht.

Achtung
Wer ein krankes Tier anfasst, sollte darauf achten, dass er sich nicht
infiziert (Eitererreger, Salmonellen etc. . Gründliches Händewaschen mit
Wasser und Seife schützt meist ausreichend)

Igel brauchen zunächst im Haus eine Unterkunft von ca 1, 5 qm. Größe, die
mit Zeitungen ausgelegt ist – kein Heu, kein Laub, kein Katzenstreu.
Sie brauchen ein Schlafhaus mit einem Schlupflock von ca 10 x 10 cm Größe,
das auch mit Zeitungen und etwas Knüllpapier ausgelegt ist.
Die Reinigung und das Auswechseln der Zeitungen ist täglich mindestens 1x
erforderlich

Ebenso brauchen sie 2 standfeste Gefäße für Wasser und Futter (glasierte
Blumenuntersetzer aus Ton.)
Das Futter sollte so bemessen sein, dass pro Woche eine Gewichtszunahme  von
50 g bis zu einem Gesamtgewicht von ca 800g. erfolgt. (mindestens 1 x mal
wöchentlich ist das Gewicht zu kontrollieren, besser zunächst täglich.
(Pflegeprotokoll führen!)
Als Futter ist geeignet
Katzenfutter mit einigen Tropfen Maiskeimöl und etwas Kleie (Es ist sonst zu
fettarm und Ballaststoffarm, was weiche übel riechende Stühle verursacht.
Gekochtes Hühnerfleisch, grob zerkleinert mit etwas Kleie
Hühnerflügel und Hälse können mit Knochen gereicht werden, das dient der
Zahnpflege
Rührei, mit wenigen Tropfen Öl in der Pfanne gestockt ist auch geeignet oder
Rinderhack – in der Pfanne angebraten mit Öl und Kleie gemischt.
Igel lieben Abwechslung , die auch wegen der Nährstoffversorgung
erforderlich ist.
Bitte keine Nüsse. Obst, Rosinen u. was man sonst so hört, geben.

Gesunde Tiere mit einem Gewicht von ca 800 g kann man in einem kalten Raum
zum Winterschlaf veranlassen.
Alle richtigen Informationen sind auch unter www.pro-Igel.de im Internet
abrufbar u. auszudrucken.

Ein Wort zum Schluß
Igelstationen sind sind nicht flächendeckend vorhanden. Bei Bedarf
vermittelt pro Igel in der Nähe eine geeignete Station in Wohnortnähe
Igelstationen sind in der Regel Privatinitiativen und keine institutionellen
Abgabestellen für Igel. Die Kapazität in Privathäusern ist begrenzt, sowohl
vom Raumangebot, wie auch  der möglichen Arbeits-aber auch finanziellen
Belastung. her. Gerade im Herbst werden diesese Stationen  weit über  ihre
Möglichkeiten oft  frequentiert.
Wer ein Tier aufnimmt, übernimmt Verantwortung.
.Igelstationen freuen sich über Finder, die ihr gesund gepflegtes Tier nach
enstprechender . Beratung selbst über den Winter bringen und sich  an den
entstehenden Kosten angemessen und nach persönlicher  Möglichkeit
beteiligen.
(Igelstationen haben keine Gebührenordnung aber alljährlich im Herbst hohe
Kosten zu tragen – nicht nur für Futter. Auch Medikamente und
Tierarztgebühren belasten das private Budget.)

p6260394Karin Oehl

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Eine Genehmigung zur Veröffentlichung des Textes  mit Bildern von Frau Karin Oehl liegt uns vor.

Frühlingsgäste in unserem Garten

Montag, April 20th, 2009

blindschleiche01Kaum steigt die Temperatur um einige Grade nach oben und der Rasen, die Gänseblümchen fangen langsam an zu wachsen, schon höre ich in der Nachbarschaft, die Geräusche der Rasenmäher im vollen Gang.
In unserem Garten blühen die Gänseblümchen. Und wir erfreuen uns daran.

molch

So durften wir vor kurzem einen kleinen Molch und eine Blindschleiche beobachten, die die ersten Sonnenstrahlen zum auftanken benötigten.

blindschleicheViele Grüße
Beatrix und Siegfried Weber

Krötenwanderungen

Samstag, März 21st, 2009

- aus Tier-Info -

Guten Abend zusammen,

noch ist es zu kalt, doch jeden Tag kann das Wetter umschlagen – und die Kröten und Molche fangen wieder mit ihren Wanderungen zu den umliegenden Gewässern an. Auch dieses Jahr stehen wieder in vielen Regionen Krötenzäune, und im Laufe der folgenden Wochen werden wieder Helfer bereit stehen, um den kleinen Tieren über die Straße zu helfen.

Doch nicht nur dort (im Bereich der Zäune) können Kröten und Molche gesichtet werden. Auch in anderen Gegenden kann es passieren, dass Kröten über die Straße wandern (um z. B. zu einem Gartenteich zu gelangen). Bitte fahren Sie noch vorsichtiger und – bitte – scheuen Sie sich nicht, anzuhalten und die Tiere von der Straße zu heben bzw. in deren Laufrichtung auf dem Gehweg abzusetzen, wenn sie eines sehen. Im Bereich der 30er Zonen dürfte das Anhalten ohnehin kein Problem darstellen.

Doch nicht nur der Kröten wegen – auch wenn demnächst die Igel wieder aktiv werden, wäre es schön, wenn auch hier umsichtig gefahren würden. Es ist mir ohnehin ein Rätsel, wie Menschen durch 30er Zonen rasen können, was leider sehr oft der Fall ist. Und wegen weniger Sekunden Zeitersparnis werden viel zu
oft Tiere von Autoreifen zermust – wegen einer Nichtigkeit ein Leben ausgelöscht …

Nun, jedenfalls stehen in Kürze wieder die Krötensammler auf der Straße – haben Sie bitte etwas Nachsicht, wenn sie durch diese Rettungsaktionen ein paar Sekunden Zeit verlieren. Für die kleinen und wunderschönen Tiere geht es um ihr einziges Leben. Und wer sich beim Sammeln engagieren möchte -
freiwillige Helfer werden sicher überall gerne gesehen.

Herzlichen Dank!

Sabrina Schreiber

P. S.:
Hier eine kleine Übersicht der niedlichen Tiere – hier haben sich Bamberger Tierfreunde wertvolle Arbeit gemacht:
http://www.erdkroete.de/id134.htm bzw.
http://www.erdkroete.de

Eine Geschichte von Karin Oehl — eine ganz liebe Igelmama

Freitag, November 14th, 2008

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Schulbesuch

Liebe Freunde
Heute möchte ich mal etwas über einen Schulbesuch erzählen, wie ich es
seit vielen Jahren immer wieder erlebe.

Alljährlich im Herbst ist auch in den Grundschulen der Igel ein Thema u.
die Anrufe und Bitten, in die Schulen zu kommen, häufen sich.. Von Jahr zu
Jahr werden es mehr.

Gestern war so ein Schul -Tag
Oft werde ich für eine Klasse bestellt und wie oft erlebe ich, daß Lehrer
ihre Pläne umstellen und ich für 3 Klassen nacheinander an der Schule bin.
In der Parallelklasse war ich schon und das Lehrpersonal hat wohl
untereinander erzählt und prompt – wieder ne Anfrage.

Das sind Dinge die ich so gern mache, weil Kinder wunderbare Multiplikatoren
und Informanten sind.
denn sie erzählen ja auch viel über ihre Erfahrungen mit Igeln u. was die
Erwachsenen so damit gemacht haben.

Nun, durch meine Kurstätigkeit beim DRK hat man ja so ein klein wenig
Unterrichtsmethodik u. Didaktik lernen können, die man gut auf die Arbeit
mit den Schülern übertragen kann

Wir hatten früher ein Sprichwort:
Wenn alles schläft und einer spricht, dann nennt man sowas Unterricht.
Bei mir wird nicht geschlafen!

Ich begrüße die Kinder und  stelle mich  vor u. sage ihnen dann, daß ich
mich um Igel kümmere.
Sie  antworten immer ganz fröhlich und gucken mich so erwartungsvoll an.
dann frage sie, ob das wohl  überhaupt nötig ist, sichum Igel zu kümmern u.
stelle gleich die Frage  was Igel denn sind – Haustiere oder Wildtiere.
(Erfahrungsgemäß gehen da schon die Ansichten bei den überwiegend
Stadt-Kindern schon  ziemlich auseinander)
Nun, wenn wir geklärt haben, daß Igel Wildtiere sind, dann klären wir
rasch, welche Igel Hilfe brauchen und welche nicht und daß diese Hilfe
richtig sein  muß , damit die Tiere wieder glücklich und frei leben können.
(Ich stelle immer die Frage, ob sie wohl glücklich wären, wenn ein
Riesenelefant sie mit dem Rüssel packen und für lange Zeit in den Stall
sperren würden – )
Natürlich verneinen sie die Frage u. ich sage ihnen dann, daß auch die Igel
in Gefangenschaft nicht glücklich sind.
wenn wir sie dennoch aufnehmen, muß das gute Gründe haben.
Welche – das klären wir schnell.
Dann zeige ich ihnen Bildtafeln mit Bildern , die die guten Lebensräume der
Igel  zeigen und wir erarbeiten zusammen, was der Igel dort findet -
Unterchlupf-Nahrung – Partner
Wir erarbeiten, was der Igel in der Natur frißt.. Manche Kinder haben schon
mal altes Holz hochgehoben u. wissen, daß es darunter krabbelt.

Ein Bild vom Holzhaufen  u. die Erklärung  – Schlafzimmer u. Eßzimmer ist
immer sehr plastisch für die Kinder.

Die Kinder sind immer mit Feuereifer dabei.

Dann zeige ich Bilder von der Gegend hier – intensive Landwirtschaft,
Kraftwerke, Bauer spritzt,  Felder bis zum Horizont
Und die Kinder sagen mir ganz klar – nein, da kann kein Igel leben

Dann geht es weiter – Wenn in der freien Feldflur bei uns die Igel nicht
mehr leben können  kommen sie als Kulturfolger  in unsere Gärten -
Sie müssen dabei über die Straßen, das ist eine große Gefahr!
Auch in unseren Gärten finden sie nicht das Schlaraffenland, sondern sie
leben oft sehr gefährlich.
Bilder von Gärten zeigen auch, daß z. B. ein Teich mit steilem Rand eine
Ausstiegshilfe hat, Das begreifen die Kinder schon, daß sonst ein
hineingefallener
Igel ohne diese HIlfe ertrinken müßte, weil er nicht rauskommt..
Wir zeigen Gartengeräte und undeutliche Bilder, was diese Geräte anrichten,
wenn man
nicht nachschaut ob ein Igel unter Zweigen ruht.
Aber auch einen schadhaften Zaun und Gartenfeuer sehen wir und  einen Hund
vor einem durch Biß verletzten Igel.
So schaffe ich Problembewußtsein bei den Kindern, daß Igel in unserem
Umfeld  kein Paradis haben und  die Kinder erarbeiten Lösungsangebote -  sie
sehen Pflanzen, die nicht heimisch sind, Die Igel finden zwar Unterschlupf,
aber durch Mangel an Wildkräutern, gibt es  auch einen   Artenmangel an
Insekten, Es erfolgt der Rückgriff auf Würmer, Schnecken, die die
Zwischenwirte der Innenparasiten sind u. die Igel krank und schwach
machen,
Dann gibt es Hinweise auf weggeworfene Butterbrote oder Trinkbecher  u. was
es beim Igel macht.
Das macht doch sehr betroffen und die Kinder beschließen, nichts mehr in
die
Landschaft zu werfen, was verderben u. Igel krank machen oder sie
verletzten kann.

Dann zeige ich Bilder von gesunden Igeln und wir arbeiten die Merkmale
raus, wie sieht der Körper aus, die Augen, die Nase, die Stacheln Wann
finden wir ihn, wie verhält er sich.
Dann folgen Bilder vom kranken Igel, wir arbeiten die Unterschiede heraus
u. die Kinder erkennen an Hand der Bilder sehr genau die Unterschiede

Oft werde ich gefragt, ob ich auch einen lebendigen Igel mit in die Schule
bringe.
Das mache  ich nie und die Kinder begreifen und akzeptiere es sehr gut und
schnell, wenn ich sie frage, ob sie, wenn sie krank sind, auch in die Schule
müssen.
Nun, die Igel in der Station sind auch krank und müssen nicht in die Schule
und außerdem frage ich sie, ob sie wohl in der Nacht aufstehen und zur
Schule gehen möchten- Nein, nun die Igel sind nachtaktive Tiere u. müssen am
Tag schlafen, darum gehören sie nicht in die Schule, außerdem ist es für die
Tiere Streß, sie zu kutschieren und alle Kinder  wollen sie ja dann auch
anfassen, aber dafür habe ich Präparate. Und das macht dann auch Spaß

Ich frage die Kinder auch immer, ob sie viel Hunger haben, wenn sie
Fieber und Husten haben, also richitg krank sind – Nein, nun den Igeln geht
es genau so, wenn sie krank sind, mögen sie nicht fressen
Dann frage ich immer, was ihre Mütter mit ihnen machen, wenn sie krank sind,
Die Kinder waren alle schon mal krank und wissen – sie gehören ins Bett, zum
Kinderarzt und der verschreibt Medizin.
Nun wissen die Kinder- ,  eine Erkrankung heilt also nicht von  nicht von
Unterkunft  u.Futterangebot, sondern sie müssen zum Tierarzt oder in eine
Igelstation

Und als Schmankerl kommen noch Bilder von Babyigeln , mit Mutte rund auch
wenn sie allein in die Station kommen.u. alle Kinder sind noch mal voll da,
wenn ich von Babys spreche, deren Mutter krank wurde u.
sterben mußte oder die ertrunken ist oder überfahren wurde u. dass Babys
wie Menschenbabys Muttermilch brauchen und wir ihnen nicht irgendeine Milch
geben dürfen,(Kuhmilch ist fürs Kälbchen u. wenn Menschen sie trinken, wird
sie auch vorher in der Molkerei so zubereitet, daß wir sie gut vertragen)
sondern eine besondere Milch, die der Igelmuttermilch so
ähnlich wie möglich gemacht wurde, das begreifen sie sehr gut u. daß man
auch wissen muß wieviel und wie oft man sie füttern muß u. daß man die
Bäuchlein vorsichtig reiben muß., damit die klienen Igel Pipi u. Häufchen
machen können.

Natürlich kommen auch die aufgezeigten Fingerchen zu ihrem Recht u. dadurch
erfahre ich sehr viel, wie aus Unkenntnis oft Igel gequält, fehlernährt
fehluntergebracht oder unversorgt bleiben und sterben. Ich hüte mich, die
Kinder zu maßregeln, aber ich bitte sie, ihren Eltern zu erzählen, was sie
in der Schule gehört und gesehen haben und wo sie Informationen bekommen.
Die Lehrer sind immer begeistert , zumal das Lehrmaterial oft falsche
Aussagen macht (z. B. das unausrottbare Äpfelchen für Igel )
und ich? Ich bin immer glücklich, wenn ich mit so begeisterten Kindern
arbeiten durfte.
L.G. Karin

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Eine Genehmigung zur Veröffentlichung des Textes und Foto von Frau Oehl liegt uns vor.

Ach ja die Igel – Gedanken einer Igelstation…..

Donnerstag, Oktober 30th, 2008

Liebe Freunde u. Leser

Nein, als ich damit begann, Igel aufzunehmen  war ich mir nicht darüber klar, was daraus mal
werden würde – Eine DRK-Kollegin brachte mir mal eben 4 Igel zur Pflege und   nannte mir eine Frau, die sie entwurmt und alles wäre ja so einfach und  machte Spaß.

Nun gut, auf ein Tier mehr oder weniger kam es nicht an.

Einige Jahre war ich Pflegestelle für Igel u. als die Frau, die die Igel entwurmte,
aus beruflichen Gründen fortging, war ich die einzige, die es übernehmen konnte.

Ich wollte es versuchen und stand bald an meinen Grenzen
Ich suchte und fand Leute, die es schon länger machten und dort konnte ich
viel lernen
Wir riefen sogar einen kleinen Verein ins Leben.

Die Problematik die hinter so einem kleinen Fund –  Igel steckte, wurde immer
klarer – der Mensch
Sein  Verhalten im Verkehr, sein Landschaftsverbracht, die Zersplitterung
der Lebensräume, die geringe Vernetzung,  die Gefahren, die davon ausgingen,
auch davon, daß zunehmend eingebürgerte Pflanzen hier dominierten, die der
heimischen Insektenwelt nicht mehr Kinderstube u. Nahrung waren, die
kritiklose Nutzung chemischer Keulen gegen ,,,Unkräuter”"” u. Insekten
führte zu einer Verelendung der Art IGEL, die es seit der Kreidezeit
gibt, Die Gedankenlosigkeit bei der Schaffung neuer Gefahren, wie nicht
abgedeckte Kellerschächte oder steil abfallende Teiche u. Schwimmbäder,
Gartenfeuer tat ein Übriges.
Auch die Berichterstattung in den 70iger Jahren nach Prof. Grzymeks nicht unbegründetem Hilferuf
für Igel (leider vergaß er zu erklären, wie es richtig gemacht wird9,machte den Igel zum Sympathieträger in der gesamten Bevölkerung: So ist es bis heute. Nur – es fehlt noch immer an Sachkunde.
Und solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.

Die Medien, die aus überholten Berichten abschreiben widersprechen sich und sind wenig hilfreich. Pünktlich zum Herbst holen sie das Thema hervor – aber fast ohne an Informationsqualität zu gewinnen.

Vielleicht wußte man damals auch noch zu wenig über  Igel, zählten sie doch nicht zum jagdbaren Wild oder zu den sogen. Nutztieren – also war es uninteressant.

Prof.  Grzymek war natürlich eine bekannte Persönlichkeit u. sein Aufruf, Igeln zuhelfen  führte zu einem laienhaften Übereifer verbunden mit mangelnder Sachkenntnis u. mangelndem
Respekt vor dem Tier  zu einer Problematik ,unter der die Art heute noch
leidet.

So kamen auch immer mehr Igel in meine Station.
Bald zeigte sich, daß wir kaum wirksame Medikamente gegen ihre Erkrankungen  hatten und immer neue
Probleme auftauchten.
Die Tierärzte sind bis heute noch  oft  wenig hilfreich , sind sie doch in ihrer Ausbildung bis heute noch nicht viel mit diesem Thema befasst. . Dabei ist der Igel das am meisten in der Praxis vorgestellte Wildtier.

Außerdem bringen die Igel wohl zu wenig Mäuse in die Praxis, dagegen aber gerne mal eine große Menge Flöhe

Aber es wird schon besser. Besonders die jungen Tierärztinnen engagieren und
informieren sich mehr.

Es gab Jahre, da stand ich mit ca 300 Tieren Zugang pro Jahr mit dem Rücken
zur Wand. Bis zu 60 stationäre Tiere waren im Haus. Das ist natürlich vom
Arbeitsaufwand u. der Hygiene nicht zu vertreten und wir haben mächtig dran
gedreht, daß das so nicht mehr ist.
Die Kosten kann man auch einfach nicht mehr tragen.
Und in jedem Jahr denke ich an den Spruch von irgendeinem Wuppertaler
den ich als Anlage beifüge

Wieder ist es Herbst und in den Köpfen der Menschen steckt einfach -jetzt
ist es Zeit Igel zu retten.>Und die nicht auszurottenden 600 g.Dabei gilt
diese Grammzahl nur als Richtwert. Wer sie bei Frosteinbruch nicht erreicht
hat, hat keine ausreichende Speckschicht für den Winterschlaf.
Aber man muß
doch mal hinterfragen, warum das so ist. Solche Igel sind meist nicht nur
spät geboren und hungrig, sondern einfach krank Und das heilt man nicht
durch Unterkunft und Futter.

Noch haben wir keinen Frost und bei einer Wurfzeit bis in den September
hinein ist es normal, daß es noch sehr kleine Igel gibt
entscheidend ist aber, daß diese Kleinen oft in erbärmlichen Zustand am Tag
gefunden werden.
Und so geht laufend das Telefon, im Keller kann man nicht treten, geschweige denn richtig putzen, was verdammt nötig ist, denn mit einem Igel trampeln oft ganze Familien mit Freunden durch den Keller.
Privatleben ist ausgesetzt, denn immer wieder kommen Igelfinder, man muß
beraten u. meistens  auch stationär aufnehmen, weil die Finder weite Wege
haben u. man dem Tier den wiederkehrenden Transportstress ersparen will.
Wie oft habe ich mir schon gesagt – hätte ich doch mit einer Puppenklinik
angefangen, dann könnte ich ohne Reue die Tür schließen und sagen – Wir
haben zu!

Aber es geht um kleine Lebewesen, krank, verletzt, hilflos und dann geht es
einfach weiter, egal ob ich krank oder verletzt bin – es muß weiter gehen
Von den Findern würde ich mir eine ganze Menge mehr Engagement wünschen. Ich
erkläre ihnen immer, wenn der Igel gesund ist – füttern und saubermachen
könnt ihr auch. Hoch und heilig wird versprochen – ja wir holen das Tier.
Und dann?
sie haben  immer sofort Zeit einen Igel zu bringen, haben aber Terminnöte
wenn es ums Abholen geht und mehr noch – sie haben 1000 sattsam bekannte
Ausreden, warum sie das Tier nun doch nicht nehmen können.
Nein, sie fühlen sich (und das noch zu Recht) als sehr tierlieb, denn sie
sind an dem Elend ja nicht achtlos vorbeigegangen, sondern haben Hilfe
gesucht.
Leider fragen sie fast nie danach, wer die Arbeit macht u. wer es bezahlt.
(Rühmliche Ausnahmen bestätigen die Regel)
Leute, manchmal bin ich es nach fast 30 Jahren so satt – Aber dann liegt da
so ein kleines Wesen oft mit offensichtlichen Schmerzen und Schlitzaugen
oder einfach ganz entzückenden Knopfaugen vor mir und dann?
Na dann geht es mir wie dem Verfasser des oben angehängten   Artikels
Wie lange noch? Ich weiß es nicht.
Wenn ich wirklich nicht mehr will und kann, können wir nur unser Haus verkaufen und weit wegziehen – dorthin, wo man uns nicht kennt. Unsere nicht öffentliche Telefonnummer wurde als Geheimtip schon so weit gestreut, daß wir sie auch wieder im Telefonbuch veröffentlichen können.(Arme im Buch stehende Leute gleichen Namens – sie sind schon sehr genervt, kommen doch zig Anrufe bei ihnen an),

Wollen wir wirklich abtauchen? Nein, denn wir sind hier zuhause, haben wunderbare Nachbarn, Also -
weitermachen – so gut es geht, Man verzeihe mir, wenn ich in der
Überforderung auch mal die Stacheln aufstelle und einfach unfreundlich bin -
dann bin ich es aber nie grundlos, Wenn man z.B vor 3 Tagen einen Igel auf
dem Rasen liegen sah und mit diesem sterbenden Tier dann zu mir kommt und
Wunder erwartet,. platze ich einfach.
Oder wenn freundlich fröhlich der Spruch um 22 Uhr abends  oder mal wieder Mittags beim Essen am Telefon kommt – Ich habe einen kleinen Igel gefunden, den möchte ich bei Ihnen abgeben, kann ich sofort
kommen?
Dann stehen meine Stacheln hoch und das merkt man an meiner Stimme.(ja, man
ist dann schon mal entsetzt über mich, aber das ist mir egal, es verfehlt
die Wirkung nicht – nachdenklich über das eigene Verhalten zu werden!)
Viele Menschen sind so gedankenlos, daß sie einfach meinen, einen permanenten
Anspruch auf meine (grundsätzlich an alle Tierschützer) kostenlose Leistung zuhaben – also zu jeder Tages-Nacht
u. Jahreszeit
Was ich noch viel gemeiner finde, ist mir wenn ich nicht zuhause bin, Igel
einfach vor die Tür zu stellen u. das noch ohne jeden Hinweis auf die
Herkunft.
Einmal – und das war die Krönung, waren wir im Urlaub u. danach wollte mein
Mann im Garten arbeiten und meinte. ob ich einen Karton in die Garage
gestellt hätte, daraus stank es fürchterlich
Man hatte mir während der Abwesenheit einen Igel im Karton in die Garage
gestellt u. dort muß er elendig verreckt sein.
Wenn ich noch mal erfahre wer das war,  – der muß in Deckung gehen , noch
nach mehr als einem Jahr!
so, vielleicht ist es mir nun besser, wenn ich mal alles rausgelassen habe.
Arme Leser – Danke für Eure Geduld u. Euer Verständnis!

Eure stachelige Karin Oehl
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Eine Genehmigung zur Veröffentlichung des Textes von Frau Oehl liegt uns vor.

Eine glückliche Igelfamilie in Steina/am Harz

Samstag, September 6th, 2008

igelkind2008.jpgHeute hatte ich eine wunderschöne Begegnung mit einem sehr kleinen Igelkind. Bei unserer Nachbarin gegenüber hat sich igelmama2008.jpgeine Igelmama mit Jungtieren – die aber schon selbstständig sind – angesiedelt. Den Papa haben wir unter dem Holz sitzen. igelpapa2008.jpgigelpapa200802.jpg

igelpapa200801.jpgAuch wir füttern ihn zusätzlich mit Katzen-Nass-Futter, Äpfel und Birnen.  Unsere Nachbarin füttert nun seit einer Woche die Igelfamilie auch mit Katzenfutter. Daneben steht frisches Wasser gefüllt in einer Bratpfanne.
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igelkindsept2008.jpgSeitdem wir die Igel hier im Garten haben, merke ich deutlich, dass sie die Nacktschnecken sehr reduzieren.
igelkindsept200802.jpgDiese kleinen stachligen Gesellen halten sich nur in Gärten, die nicht steril aufgeräumt und die Pflanzen noch wachsen dürfen, so wie sie sind.
igelkind200801.jpg
Beatrix Weber