Laßt Euch nicht von solchen Meldungen wie jetzt zum Bornavirus verunsichern und dazu verleiten, einem notleidenden Tier nicht mehr zu helfen.
Dienstag, November 5th, 2024Liebe Tierfreunde
Seit 1973 Prof. Grzimek im Fernsehen zum Igelschutz aufrief, war ich dabei, er hatte gute Gründe, nahm der Verkehr doch rasant zu und täglich fand man überfahrene Igel auf den Straßen
Nicht nur das, auch die Gebietsreform griff , Felder wurden zu maschinenfreundlich zu bearbeiteten Flächen zusammen gelegt und die Zwischenbiotope verschwanden . Ziemlich unkritisch wurde zunächst auf die Segnungen der Chemie zurück gegriffen.
Langsam wurde allen bodenlebenden Insektenfressern das Nahrungsangebot eingeschränkt, das Leben gefährlicher.
Seither hat sich so viel verändert , z B. kamen elektr. Gartengeräte wie Trimmer und Roboter zunehmend zum Einsatz.
Igel wurden verletzt, Zunehmend blieben den Igeln als natürliche Nahrung nur noch Würmer und Schnecken, die Zwichenwirte ihrer Innenparasiten. Ein stark verpararsitiertes Tier wird schwach und krank und erreicht sein biologisch vorgesehenes Lebensalter nicht mehr. Hinzu kommt, daß die belasteten Böden zunehmend belastete Futtertiere für den Igel zunehmend zu einer Belastung seines Immunsystems wurden.
Wir haben es zunhmend mit infizierten Tieren zu tun.
Nur, der Hype, der jetzt um das Bornavirus gemacht wird, ist wohl nur dazu gedacht, die Hilfsbereitschaft der Igelfinder zu untergraben. Ich kenne keine Station, in der sich je eine Helferin, ein Helfer damit infiziert hätte.
Bei guter Hygiene, z. B. Handschuhe tragen , sind Infektionen so gut wie ausgeschlossen
Noch immer werden in jedem Jahr die sogenannten untergewichtigen Igel in den Medien genannt. Und Igel aufgenommen, nur weil sie klein erscheinen.
Leider sind es unzureichende und Fehlinformationen, Kein Igel wird mit 600 g geboren und wir haben Wurfzeit je nach Region bis in den September hinein. Igelbabys kommen meistens im August zur Welt mit einem Gewicht je nach Wurfstärke von 15 -20 g Bei muttermilchernährung gedeihen sie schnell und gut.
Leider sind viele Igelmütter scho so schwach und krank, daß sie ihre Jungen kaum noch aufzuiehen können. Zu früh sind die Kleinen auf sich gestellt. Unerfahren und sie verelenden.
Es ist bekannt, daß Igel eine hohe Vermehrungsrate , aber im ersten Lebensjahr auch eine hohe Verlustrate haben.
Alle Igelstationen werden zunehmend mit verletzten, schwerst kranken und sterbenden Igeln konfrontiert und zwar so häufig wie in den Jahren zuvor niemals.
Igelstation -ein nicht geschützter Begriff… Igelhilfe wird ehrenamtlich betrieben!
Die Öffentlichkeit weiß es nicht, sie denkt, daß der große Finanzier dahinter mit dem Geldsack steht. Oft treten Finder unangemessen fordernd auf.
Igel sind normal dämmerungs-u. nachtaktiv.
Trifft man am Tag einen Igel an, ist er meist krank.
Die Tiere sollten nie direkt angefaßt werden , sondern mit Handschuhen, mit einer Zeitung, z. B. mit Grasbücheln und so gesichert werden. Danach sollte man nicht allein rumwurschteln. Nicht als Kinderspielzeug ansehen, sondern fachlich qualifizerte Hilfe suchen.
Also:
Aufgenommen werden sollten nur:
Tagaktiv gefundene Igel
Verleltzte Igel
Verwaiste Babys, die Mütter kommen nicht wieder, wenn sie gefunden werden, sie kühlen aus und versterben. Zu warten ist für Igelbabys tödlich.
Jungigel, die nach Frosteinbruch noch bes. tagaktiv rumlaufen.
Ein gesunder Igel ist tropfenförmig, vorne spitz hinten rund, wird am Tag fast nie gefunden.
Er hat eine feuchte Nase und halbkugelförmige Knopfaugen.
Ein kranker tagaktiver Igel ist walzenförmig und zeigt einen Halsansatz.
Er hat oft schlitzförmig geöffnete oder geschlossene Augen, die Stacheln liegen an, er rollt sich nicht blitzschnelle ein.
Bitte nachlesen unter www.pro-igel.de
Und bitte:
Laßt Euch nicht von solchen Meldungen wie jetzt zum Bornavirus verunsichern und dazu verleiten, einem notleidenden Tier nicht mehr zu helfen.
Es ist immer richtig und wichtig, sich zu schützen und nach Wildtierkontakt dann gut mit Seife die Hände zu waschen
Angst vor tödlichem Bornavirus ist absolut nicht zielführend.
Angst ist ein schlechter Ratgeber. Nach mehr als 50 Jahren Igelarbeit kann ich es einschätzen und nur bitten -helft den Igeln,
In erster Linie durch Wiederherstellung von Lebensräumen und Nahrungsvielfalt! Abwenden von Gefahren, aber im Notfall auch durch Inanspruchnahme sachkundiger kurativer Igelhilfe.
Euch zu schützen vor Infektionen ist Euer legitimes Recht.
Karin Oehl